FCVO : Oststeinbeker SV 2:1 (0:0)
Wechselspieler FCVO:
Stanislaw Lenz (ETW), Til Kröcher (4), Luca Schulz (11), Sören Salzbrunn (12), Philipp Lorenzen (13),
Tom Lührs (16), Marvin Schalitz (18)
Wechsel FCVO:
79. Minute Sören Salzbrunn für Till Witmütz und Luca Schulz für Muizz Saqib
92. Minute Marvin Schalitz für Marco Braesen
Tore:
1:0 67. Minute, Fabian Reimers (mit einem gefühlvollen Heber)
1:1 84. Minute
2:1 91. Minute Tom Philipp Müller (per Flugkopfball nach Flanke von Marc Ohl)
Man of the Match: Tom Philipp Müller
Hinten eine Bank und vorne mit dem wichtigen Siegtreffer in der Nachspielzeit.
Externe Spielberichte:
Bergedorfer Zeitung (klicken)
Wichtiges vorab: Dem Abwärtsstrudel entfliehen
Kellerduell in Ohe. Nachdem der Saisonstart gründlich in die Hose ging (0 Punkte aus 4 Spielen) ging
es für unsere Truppe von Trainer Matthias Wulff im heimischen Stadion darum, das Ruder endlich
rumzureißen und den ersten Dreier einzufahren. In der Punktspielpause wurde in Sachen Taktik
ordentlich getüftelt, und das Ergebnis konnte man auf dem Spielberichtsbogen auf Anhieb sehen. Mit
einer in Ohe doch ungewohnten 5er Kette ging es darum, die Null zu halten und ein Tor mehr zu
schießen als der Gegner. Der Gast aus Oststeinbek hat ebenfalls nicht den besten Saisonstart
erwischt. Ihnen gelang aus 5 Spielen bisher 1 Sieg bei 4 Niederlagen. Platz 11 gegen Platz 9, auf den
ersten Blick also kein Spiel für Fußballästheten.
Die äußeren Bedingungen für dieses Kellerduell waren hervorragend. Muckelige 12 Grad
Außentemperatur, ein (noch) feiner grüner Teppich und gut besuchtes Haus im
Hans-Heinrich-Hackmack-Stadion.
Zum Spielverlauf:
Halbzeit 1:
Das Spiel begann eher gemächlich mit dem ersten Schuss auf Seiten der Oher nach 5 Minuten. Nach
der Systemumstellung war noch ein wenig Akklimatisierung von Nöten. Schnell wurde dann aber klar,
dass dieses Spiel Derbycharakter aufweist. Nach 15 Minuten leistete sich Oststeinbek das erste
gröbere Foulspiel, was direkt mit gelb geahndet wurde. In der 20.ten Minute dann der erste
Schockmoment. Nach einer Ecke der Oststeinbeker landete ein Kopfball am Oher Pfosten.
Durchatmen!
In der 30 Minute dann die nächste Karte. Dieses Mal jedoch die mit der roten Färbung, und auch noch
für einen Oher Spieler nach Foul an ihm. Was ist geschehen? Patrick Gordon wurde an der
Seitenauslinie gefoult. Der Unparteiische pfeift Freistoß für Ohe. Soweit so gut. Ein anschließend
wohl nicht ganz so freundliches Tete-à-tete führte dann dazu, dass sich der Schiedsrichter
gezwungen sah, den roten Karton zu zeigen. Der Arbeitstag für Gordon war damit gelaufen und Ohe
bereits nach 30 Minuten in Unterzahl. Sowas darf einfach nicht passieren! Wer jetzt jedoch meinte,
dass Ohe aufgrund ihrer bisherigen Saisonperformance eigentlich schon als sicherer Verlierer feststand,
sah sich getäuscht. Im Gegenteil. Die Mannschaft spielte fortan noch mehr als Einheit und
kompensierte das Fehlen Gordons hervorragend. Kurz vor der Halbzeit erspielte man sich sogar eine
Großchance, als ein toller Steckpass zwischen die Oststeinbeker Verteidigung Marco Braesen allein vor dem gegnerischen Torwart auftauchen ließ. Sein Abschluss schlug jedoch nicht im Tor, sondern im
Brustbereich des Torhüters ein. Ein großes Raunen ging durchs Stadion....Das wärs gewesen.
So ging es 0:0 in die Halbzeit. Durchaus leistungsgerecht, standen doch jeweils eine Großchance auf
Seiten der Oher und der Gäste
Halbzeit 2:
So aufregend und stürmisch die erste Halbzeit endete, so gemütlich ging die zweite Hälfte los. Das
Spiel hatte sich merklich beruhigt, bis das Spiel ab der 60.ten Minute so richtig an Fahrt aufnahm. In
dieser Minute erzielte Oststeinbek die vermeintliche Führung, allerdings wird das Tor wegen Abseits
zurückgepfiffen. Nun war wieder mehr Action im Spiel. Und ein Derby ist kein Derby, wenn wir nicht
noch eine rote Karte sehen würden. Minute 68, Foul durch Oststeinbeks 8er in der Nähe des
Strafraums. Nichts extrem unsportliches, aber genug, um die zweite gelbe Karte zu sehen. Fortan
hieß es also 10 Oher gegen 10 Oststeinbeker. Das Momentum schwenkte wieder Richtung
Heimmannschaft. Und 2 Minuten nach dem Platzverweis ging Ohe tatsächlich in Führung.
Wunderschöner Heber durch Fabian Reimers, der sich über den Torwart ins Tor senkte! Erste Sahne!
1:0 für die Hausherren. Und eine Minute später die RIESENCHANCE auf das 2:0. Marco Braesen
erhält nach einem Durcheinander in der Oststeinbeker Hintermannschaft den Ball 25 Meter vorm Tor.
Da der gegnerische Torwart noch in den Weiten seines Strafraumes herumwanderte, war das Tor
quasi leer. Braesens Fernschuss verfehlte jedoch das Tor um Haaresbreite. Da hätten wir den Deckel
drauf machen können. So musste in der Schlussphase noch ein wenig gezittert werden. Die
Oststeinbeker erholten sich von ihrer kurzen Schwächephase und kamen nun wieder zu Chancen.
Ein Abschluss vom Strafraumrand in der 75. Minute verfehlte das Oher Gehäuse jedoch. Tom Philipp
Müller holte sich nach einem Foul in der 80.ten Minuten auch noch den gelben Karton ab. 2 mal rot
und 2 mal gelb, für ein Derby doch ganz ordentlich. In der 82. Minute wechselte unser Trainer mit
Schulz und Salzbrunn nochmal frisches Blut ein. Der heute starke Saqib und Witmütz verließen dafür
das Feld.
In der 85. Minute dann großes Entsetzen auf Seiten der Oher. Flanke von Oststeinbek in den
Strafraum. Oststeinbeks Stürmer und unser Torwart El-Kahil berührten sich. Beide hatten nur den Ball
im Blick, beide verfehlten ihn jedoch deutlich, beide fielen zu Boden. Stille, auch kein Aufschrei von
Oststeinbeks Stürmer. In die Stille hinein jedoch ein Pfiff des Schiedsrichters, und er zeigte auf den
Punkt. Die Zuschauer konnten oder wollten es nicht so recht glauben.
Den Elfmeter verwandelten die Gäste cool, somit stand es kurz vor Ende 1:1.
Mittlerweile in der 90.ten Minute angekommen, schienen die Osteinbeker nochmal alles nach vorne zu werfen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Marc Ohl plötzlich unbewacht vor dem gegnerischen Strafraum auftauchen konnte. Seine butterweiche Flanke köpfte unser anderer Außenverteidiger Tom Philipp Müller
mit einer 1A Flugeinlage knapp über der Grasnarbe zum viel umjubelten 2:1 ein. Was ein geiles Tor! Und das
in der Nachspielzeit! Und dann auch noch soooo wichtig.
Die Spieler lagen sich in den Armen, der Stadionsprecher frohlockte. Unser Trainer nahm noch ein wenig Zeit von der Uhr und brachte Schalitz für den etwas glücklosen Braesen. Danach war Schluss!
Schlusspfiff! Sieg! 2:1! Der so dringend benötigte Sieg. Nicht nur fürs Tableau, sondern auch für die Psyche.
Fazit: So kann und muss es weitergehen
Das war eine tolle Reaktion auf die vorangegangenen Spiele. Die Fünferkette stand hinten
größtenteils sicher und ließ nur wenige Chancen zu. Besonders auffällig und positiv zu erwähnen ist
jedoch der Charakter, den die Mannschaft heute, vor allem nach dem Platzverweis, gezeigt hat.
Wenn jetzt noch die Chancen konsequenter genutzt werden und der Laden hinten dicht bleibt, kann
man positiv auf die kommenden Spiele schauen.Die aufkommende Euphorie muss nun mitgenommen werden
in das nächste wichtige und wegweisende Spiel gegen Dersimspor, unseren Nachbarn im Tabellenkeller.
Weiter so Männer, Vamos Ohe!